Die Polizei geht davon aus, dass in Berlin eine Löwin frei herumläuft

Berlin Frankfurter Allgemeine Zeitung: — Die Polizei in Berlin startete am Mittwochabend eine groß angelegte Suche nach einem wilden Tier, von dem angenommen wird, dass es in der deutschen Hauptstadt frei herumläuft. Er hält sie für eine Löwin. Das Tier wurde zuletzt am südlichen Stadtrand gesehen, und die Polizei durchsuchte dort ein Waldgebiet, während Rettungskräfte mit Hubschraubern und Drohnen den Boden absuchten.

Die Berliner Polizei sagte, sie habe durch Zeugen von dem Wildtier erfahren.

„Gegen Mitternacht kam die Nachricht, die wir uns nicht alle vorstellen konnten. Zwei Männer sahen, wie ein Tier dem anderen nachlief“, sagte Polizeisprecher Daniel Cape gegenüber lokalen Medien. „Der eine war ein Wildschwein und der andere offenbar eine Wildkatze, eine Löwin. Die beiden Männer nahmen auch ein Video auf und erfahrene Polizisten bestätigten, dass es sich wahrscheinlich um eine Löwin handelte.“

Zwei Männer, einer mit einem Hund und einer Jacke mit der Aufschrift „Society Hunter“, stehen neben einem Auto während der Suche nach einem Wildtier, das nahe der Südgrenze Berlins, Deutschland, am 20. Juli 2023 gesichtet wurde.

Paul Zinkin/Image Alliance/Getty


An der Suche nach dem Tier beteiligten sich mit Wärmebildkameras ausgerüstete Hubschrauber. Auch Tierärzte und Jäger wurden hinzugezogen.

„Es gab verschiedene Sichtungen, daher gehen wir derzeit tatsächlich davon aus, dass eine Löwin frei durch Tiltow, Stansdorf und Kleinmachnau oder die Umgebung der Bundeshauptstadt läuft“, sagte Kip.

Am Donnerstag teilte die Polizei mit, dass sie vermutet, dass sich die Löwin in einem kleinen Waldgebiet befunden und sich ausgeruht haben könnte. Doch nachdem eine weitere Sichtung im Wald gemeldet wurde, kamen Beamte zu einem nahegelegenen Tennisclub im Vorort Wannsee und warnten die Menschen dort, drinnen zu bleiben. Später am Donnerstagnachmittag wurde eine weitere Sichtung des Tieres in Berlin-Zehlendorf gemeldet, was darauf hindeutet, dass das Tier sich nach Norden in Richtung Berlin-Mitte bewegen könnte, obwohl es sich noch in den Randgebieten aufhielt.

Es war unklar, woher das Tier stammte.

„Weder Zoos noch Zirkusse vermissen ein solches Tier“, sagte ein Polizeisprecher gegenüber Reportern. Es gab auch keine direkten Beweise dafür, dass ein Privathaus in der Gegend einen Löwen als Haustier hielt.

In Deutschland gibt es kein Gesetz, das die Haltung von Wildtieren als Haustiere verbietet, und theoretisch kann man jedes Tier halten, auch Löwen. Lediglich das Washingtoner Artenschutzübereinkommen regelt den Tierschutz auf nationaler Ebene in einem Land. Gemäß dieser Vereinbarung erfordert die Erhaltung von Tieren mit Schutzstatus besondere Genehmigungen nationaler Behörden.

Polizeibeamte nehmen am 20. Juli 2023 in Stahnsdorf südwestlich von Berlin an der Suche nach einem freilebenden Wildtier teil, bei dem es sich angeblich um eine Löwin handelt.

John McDougall/AFP/Getty


Wird das Tier gefunden, müssen die Behörden entscheiden, ob es betäubt oder getötet wird.

Die örtliche Polizei riet den Bewohnern, ihre Häuser nicht zu verlassen und Haustiere nicht im Freien zu lassen.

Die Gemeinde Kleinmachnau teilte mit, dass die Kindertagesstätten weiterhin geöffnet seien, die Kinder aber nicht hinausgelassen würden. Den Händlern auf dem Wochenmarkt der Stadt wurde geraten, ihre Stände nicht aufzubauen.

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